Ehre.
Zeichen oder Bezeigung der Wertschätzung.
Unsere Ehrenmitglieder.
Senn Johann scheint in der Chronik der Musikkapelle Haiming als erster Ehrenmusikant auf.
Von ihm ist nur bekannt, dass er das Euphonium spielte und ihm als Ehrenmitglied der Musikkapelle Haiming regelmäßig ein Ständchen gespielt wurde.
Johann Nagele, Tischlermeister, geb. am 14.10.1864, wurde am 1. August 1932 für seine 50-jährige Tätigkeit als Musikant zum Ehrenmitglied ernannt.
Insgesamt war er 66 Jahre (von 1880 bis 1946) aktiv als Klarinettist bei der Musikkapelle Haiming tätig. Damit ist er nach Alois Schöpf, Pfutsch’n (67 Jahre aktiv) jener Musikant, der bisher am zweitlängsten bei der Musikkapelle Haiming gespielt hat.
In seiner Tischlerwerkstatt wurde auch 1 1/2 Jahre bis zum 14.01.1950 geprobt.
Aus einer niedergeschriebenen Grabrede vom 28.3.1958 wird berichtet, dass Johann Nagele mit 94 Jahren der damals älteste Haiminger war und eine Fülle von lokalen Ereignissen bis zum Jahre 1870 zurück in seinem treuen Gedächtnis der Nachwelt bereitwillig überlieferte. Leider sind uns diese Überlieferungen bis heute weder in schriftlicher noch in mündlicher Form bekannt.
Johann Nagele sang auch jahrzehntelang im Kirchenchor mit, war in jungen Jahren bei der Feuerwehr und zog als Leutnant an der Spitze der Haiminger Standschützen im Jahr 1915 an die bedrohte Südgrenze.
Weiters wird berichtet, dass Johann Nagele ein gerades, offenes Wesen hatte und allgemein beliebt war. Wo der alte Nagele am Tisch saß, da herrschte jener Frohsinn, der nur aus einem erfüllten Herzen kommt.
Alois Schöpf (Pfutsch’n Lois) wurde am 8. März 1882 in Haiming geboren.
Als Schlagzeuger wirkte Alois Schöpf von 1896 bis 1963 als aktives Mitglied. Mit 67 aktiven Jahren ist er jener Musikant, der bisher am längsten bei der Musikkapelle Haiming gespielt hat.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und gute Kameradschaft wurde ihm 1963 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Alois Schöpf starb am 2. September 1970 im Alter von 88 Jahren.
Franz Josef Zoller, Landwirt, geb. am 8.1.1885, war ein langjähriges und treues Mitglied der Musikkapelle Haiming, der 59 Jahre lang (von 1898 bis 1957) als Musikant tätig war.
Er war der Vater von Ehrenmitglied Hermann Zoller und spielte die Tuba, die damals noch als Umhängebass (siehe Foto) gespielt wurde.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und gute Kameradschaft wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Franz Josef Zoller übte auch das Amt des Bürgermeisters von Haiming aus.
Franz Xaver Kneißl, geb. am 23.2.1883, war 57 Jahre lang (von 1898 bis 1954) als Klarinettist bei der Musikkapelle Haiming tätig.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und gute Kameradschaft wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Josef Stigger, geb. am 30.11.1867, bekannt als Hiasl’s Seppl, war 49 Jahre lang (von 1899 bis 1948) aktives Mitglied bei der Musikkapelle Haiming. Wie auf dem Foto zu erkennen ist, spielte er die Tuba, später das Flügelhorn und zuletzt das Tenorhorn.
In der Zeit Von 1902 -1910 war Josef Stigger auch als Kapellmeister tätig.
In der Gemeinde Haiming bekleidete er zudem das Amt des Bürgermeisters.
Josef Schöpf, besser bekannt als Zenz’n Seppele, geb. am 3.10.1883, zählte in seiner Zeit als aktiver Musikant zu den besten Tenoristen im Bezirk.
Lange Jahre hatte er den Posten des Kapellmeisterstellvertreters inne und betreute den musikalischen Nachwuchs.
Josef Schöpf war 50 Jahre (von 1899 bis 1948) aktiv bei der Musikkapelle Haiming tätig.
Am 2. Jänner 1949 wurde ihm dafür die Ehrenurkunde überreicht.
Johann Holzeis, geb. am 9.9.1882, war 41 Jahre lang (von 1909 bis 1950) bei der Musikkapelle Haiming tätig. Er spielte die Tschinellen.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Johann Kopp, geb. am 22.12.1895, wirkte 52 Jahre (von 1912 bis 1964) aktiv bei der Musikkapelle Haiming als Tenorist.
Er war durch viele Jahre auch als gewissenhafter und genauer Kassier bei der Musikkapelle Haiming tätig und erhielt für seine langjährigen Dienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Karl Kapeller, geb. am 11.2.1902, trat im Jahre 1920 der Musikkapelle Haiming bei und war 48 Jahre (bis 1968) aktiver Musikant. Er galt als erstklassiger Musiker, spielte in seinen frühen Jahren das Flügelhorn und wechselte später zum Tenorhorn.
Selbst in seiner 23-jährigen Amtszeit als Bürgermeister fand er immer wieder Wege, um neben seinen Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde, den Vereinen und seiner großen Familie, auch als aktiver Musikant voll dabei zu sein.
Rudolf Zobl wurde am 24.11.1875 als Sohn von Maria und Eugen Zobl (Zöllner) in Vils geboren, wo er mit vier Schwestern aufwuchs. In seiner Jugendzeit besuchte er die Bundeslehrerbildungsanstalt in Innsbruck und erhielt als armer Student einen Kostplatz bei wohlhabenden Familien.
Nach Abschluss des Studiums begann Rudolf Zobl sein Lehramt in Wängle. In seiner Schülerin Elisabeth Lang, geb. am 20.07.1888, fand er die große Liebe und gründete mit ihr eine Familie. Dieser Ehe entstammen die Kinder Mia (Priorin bei den Dominikanern in Wien) und Dr. Josef Zobl (ehemaliger Hauptschuldirektor in Haiming). Zwei weitere Kinder sind verstorben. Seine besondere soziale Einstellung zeigte Rudolf Zobl unter anderem in der Aufnahme des Ziehsohnes Ernst Taschler, das er wie sein eigenes Kind aufzog und ihm wie seinem Sohn Josef das Lehramtsstudium ermöglichte.
Rudolf Zobl war während seiner Lehrertätigkeit in mehreren Schulen tätig und wechselte von Wängle nach Bach und anschließend nach Strengen, wo er auch als Kapellmeister tätig war und später zum Ehrenbürger ernannt wurde. Das raue Klima in Strengen schadete jedoch seiner Gesundheit und so wechselte Rudolf Zobl nach Imst und kam schließlich im Jahr 1920 als Lehrer nach Haiming. Das milde Klima in Haiming dürfte ihn nun endgültig sesshaft gemacht haben.
Rudolf Zobl wohnte mit seiner Familie vorerst im alten Mesnergut, wo er die kleine Landwirtschaft betrieb und sich mit Obstbau und Bienenzucht beschäftigte. Neben seiner Lehrertätigkeit und Landwirtschaft war er auch als Mesner, Kirchenchorleiter, Organist, Kapellmeister und in der Ausbildung neuer Musikanten tätig. Gelegentlich half er auch in der Gemeindekanzlei aus, wurde bei Gemeinderatssitzungen oft zu Rate gezogen und half den Bauern beim Verfassen von Schriftstücken oder beim richtigen Schneiden von Obstbäumen. Seinem Engagement ist auch die Gründung der ersten Wassergenossenschaft in Haiming zu verdanken. Die Bewohner der Steigge hatten damals auf Eigeninitiative eine Wasserleitung vom Söiles her gebaut.
Rudolf Zobl war immer sehr hilfsbereit, allseits beliebt und in der Gemeinde Haiming eine hochgeschätzte Persönlichkeit. Als Oberlehrer wurde er zu seiner Pensionierung in einem würdigen öffentlichen Fest geehrt und zum Direktor ernannt. Als Kapellmeister hatte Rudolf Zobl weitum einen ausgezeichneten Ruf. Er wirkte in dieser Funktion erfolgreich über 26 Jahre von 1920 bis 1946 und erhielt den Titel Ehrenkapellmeister.
Ehrentitel:
Ehrenbürger der Gemeinde Haiming
Ehrenkapellmeister der Musikkapelle Haiming
Was die ältere Generation sonst noch zu berichten wusste:
Rudolf Zobl war der erste Mann in Haiming, der zur damaligen Zeit den Mut aufbrachte, mit dem Kinderwagen allein durch das Dorf zu spazieren. Allmählich folgten dann auch andere Männer diesem Beispiel.
Als geselliger Mensch war er nach den Musikproben 1-2 mal die Woche gerne beim Zickeler Kartenspielen. Nicht selten musste ihn dann seine Frau Elisabeth um 5 Uhr früh zum Betläut´n holen und ihn an seine Mesnerpflicht erinnern.
Quellen:
diverse Gespräche von Peter Zoller mit Chronist Karl Hofer, Zoller (Zickeler´s) Franz, Adelinde und Dr. Josef Zobl
Rudolf Schlatter, geb. am 11.4.1905, war 50 Jahre aktives Mitglied der Musikkapelle Haiming (von 1921 bis 1971) und ist erst ein Jahr vor seinem Tod aus gesundheitlichen Gründen aus dem Verein ausgetreten.
Für seine langjährige Mitgliedschaft wurde er am 17.04.1971 zum Ehrenmitglied der Musikkapelle Haiming ernannt.
In seinen guten Jahren galt Rudolf Schlatter als einer der besten Flügelhornisten in unserem Bezirk und war immer ein guter und geselliger Kamerad.
Hermann Stigger (Jocheles), geb. am 27.9.1908, war 50 Jahre (von 1924 bis 1974) lang Mitglied bei der Musikkapelle Haiming. Er spielte ursprünglich Euphonium und wechselte später auf das Waldhorn.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1974 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Alois Stigger (Zacher’s Lois), geb. am 20.12.1909, war 50 Jahre lang (von 1924 bis 1974) Mitglied bei der Musikkapelle Haiming. Er spielte die Tuba und wechselte später auf die Posaune.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1974 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Raffl Chrisanth, geb. am 13. Juli 1911, war 50 Jahre lang (von 1924 bis 1974) bei der Musikkapelle Haiming tätig. Er spielte in früheren Jahren das Euphonium und wechselte später auf die Posaune.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1974 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Christian Kopp, geb. am 4. 5.1912, Bauer, galt als ausgezeichneter Es-Klarinettist und war 53 Jahre (von 1924 bis 1977) lang Mitglied bei der Musikkapelle Haiming.
Im Vorstand war er von 1947 bis 1966 als Zeugwart tätig und von 1966 bis 1977 als Beirat.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1978 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Josef Wieser, geb. am 01.02.1909, von Beruf Schweißer, spielte beim Schlagzeug die Tschinellen und war insgesamt 53 Jahre lang aktiver Musikant. Von 1926 bis 1948 in Südtirol und von 1948 bis 1979 bei der Musikkapelle Haiming.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und seine gute Kameradschaft wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1976 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Peter Stigger, geboren am 22.9.1911, Postmeister und daher auch Post Peater genannt, war 56 Jahre lang (von 1924 bis 1980) aktiv als Flügelhornist bei der Musikkapelle Haiming.
In dieser Zeit war er lange Jahre im Ausschuss tätig, von 1947 bis 1961 als Obmannstellvertreter und anschließend bis 1978 als gewissenhafter Kassier.
Für seine Verdienste erhielt er unter anderem am 5. Jänner 1973 das Goldene Verdienstabzeichen des Bezirksverbandes Silz. Ein Jahr später wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung am 5. Jänner 1974 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Hermann Zoller, Landwirt, wurde am 6. März 1918 in Haiming geboren.
Der Franz Sepp`n Hermann war 50 Jahre, von 1934 – 1984 aktiv bei der Musikkapelle Haiming als Tubabläser tätig.
Für seine langjährige Mitgliedschaft und gute Kameradschaft wurde er zum Ehrenmitglied der Musikkapelle Haiming ernannt.
Hermann Zoller war bis zu seinem Ableben am 05. November 2009 ein treuer Besucher bei den verschiedenen Veranstaltungen der Musikkapelle Haiming.
Stefan Baur wurde am 13.01.1916 in Innsbruck geboren. Seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte er in seinem Heimatdorf in Fritzens.
Im Jahre 1930 trat er, nach einer vorerst provisorischen Grundausbildung, der Musikkapelle Fritzens bei. Während der nächsten Jahre erhielt Stefan seine erste gründliche musikalische Ausbildung durch die Militärmusiker Josef Kruckenhauser, und später durch Josef Egerbacher.
Im Jahre 1935 trat er der Rettenberger Musikkapelle in Wattens bei.
In den Jahren 1937/1938 kam Stefan Baur als Kompaniehornist zum Bundesheer. Während des 2. Weltkriegs konnte er seine musikalische Weiterbildung, sofern es der Kriegszustand erlaubte, fortsetzen. Seine Lehrmeister waren zu jener Zeit Prof. Fintl, Prof. Kelpetz und Militärkapellmeister Alfred Schröder.
Nach Kriegsende unternahm Stefan Baur im Jahre 1945 erste Schritte für den Wiederaufbau der Musikkapelle Fritzens, wo er im Juni desselben Jahres zum Kapellmeister gewählt wurde. Wenige Monate später, im Jänner 1946, kam Stefan aus beruflichen Gründen nach Haiming, wo er in Magerbach eine eigene Dachplattenerzeugungsfirma betrieb.
Zu jener Zeit erlebte die Musikkapelle Haiming aufgrund der Kriegsereignisse und der anschließenden Wirtschaftskrise einen Stillstand.
Stefan begann, voll von Idealismus, die alten Haiminger Musikanten zu sammeln. Neben seiner Tätigkeit als Kapellmeister widmete er sich vor allem intensiv der Ausbildung neuer Musikanten. Bereits nach kurzer Zeit führte er die Musikkapelle Haiming mit 50 Mann zur anerkannten Oberstufenkapelle und verschaffte dieser einen ausgezeichneten Ruf im In- und Ausland.
Stefan Baur war 28 Jahre lang Kapellmeister in der Gemeinde Haiming und hat in dieser Zeit seines Schaffens in tausenden von unbezahlten Stunden weit über 100 Musikanten ausgebildet.
Stefan konnte bei den verschiedenen Wertungsspielen mit seinen Musikanten viele erste Ränge mit Auszeichnung erreichen, darunter auch z.B. im Jubiläumsjahr 1971 mit seinem Lieblingsstück “Der Ackersmann”.
Weitere Höhepunkte waren erfolgreiche Auslandsfahrten wie etwa der Ausflug nach Hilversum, Holland. Dort wurden die Musikstücke live von Radio Hilversum mitgeschnitten und sind gelegentlich auch heute noch im Radio zu hören.
Stefan ist übrigens auch der Begründer des traditionellen Haiminger Waldfestes sowie des Maskenballs.
Stefan Baur hat in der Gemeinde Haiming jedoch nicht nur musikalisch gewirkt, sondern war auch in vielen anderen Bereichen tätig.
Beispielsweise als Gründungsmitglied der Heimatbühne Haiming” wo er sich 26 Jahre lang, von 1949 bis 1975, erfolgreich als Spielleiter betätigte.
Weiters war er 15 Jahre lang als Standesbeamter tätig, 2 Perioden im Vorstand der Raiffeisenkasse, Obmann des Denkmalausschusses während des Baues des Kriegerdenkmals und vieles mehr.
Ehrentitel:
Ehrenbezirkskapellmeister des Musikbezirkes Silz
Ehrenkapellmeister der MK Haiming
Ehrenmitglied der Heimatbühne Haiming
Auszeichnungen:
Verdienstmedaille des Landes Tirol durch LH Wallnöfer
Silbernes Verdienstkreuz des Österr. Blasmusikverbandes
Goldenes Verdienstabzeichen des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen
Goldene Verdienstmedaille des Musikverbandes des Bezirkes Silz
Goldenes Ehrenzeichen des Tiroler Kriegsopferverbandes
Goldenes Ehrenzeichen der Tiroler Volksbühnen
Ehrenringträger der Gemeinde Haiming seit 1992
Josef (Sepp) Köll wurde am 22.10.1932 in Roppen geboren, wo er seine Kindheit mit vier weiteren Geschwistern auf dem Bauernhof seiner Eltern verbrachte. Nachdem sein Vater bei der Musikkapelle Roppen Es-Klarinette spielte, war es nahe liegend, dass auch die vier Söhne bald zur Musikkapelle kamen. Sepp Köll spielte Flügelhorn und war von 1948 bis 1958 Musikant in Roppen.
Nach der Volksschule in Roppen besuchte er von 1943 bis 1945 die Oberschule für Jungen in Zams und anschließend das Bischöfliche Gymnasium Paulinum in Schwaz, wo er auch regelmäßig Trompetenunterricht nahm. Sepp Köll maturierte im Jahr 1952 und belegte nun an der Städtischen Musikschule Innsbruck die Fächer Trompete, Violine und Klavier. Im Schuljahr 1953 / 1954 besuchte er als Abiturient die Bundeslehrerbildungsanstalt in Innsbruck und erwarb im Juli 1954 das Lehramt an Volksschulen.
Im Herbst 1954 begann für Sepp Köll ein neuer Lebensabschnitt in Haiming, als er als junger Lehrer an der Volksschule Haiming eingewiesen wurde. Er wechselte seinen Wohnsitz nach Haiming und gründete mit seiner Frau Rosmarie eine Familie. Die Kinder Gottfried, Elisabeth, Christian und Margret erbten das musikalische Talent und sind heute vorwiegend in musikalischen Berufen tätig. Die Hausmusik Köll ist weitum bekannt. Nach 16 Jahren Volksschule wechselte Sepp Köll an die Hauptschule Haiming, wo er von 1987 bis 1992 auch als Hauptschuldirektor tätig war.
Mit der Lehrertätigkeit in Haiming begann für Sepp Köll im Jahr 1954 auch die musikalische Laufbahn bei der Musikkapelle Haiming, wo er nun zwanzig Jahre Flügelhorn spielte. Er widmete sich auch der Ausbildung von Jungmusikanten und war von 1957 bis 1974 als Kapellmeisterstellvertreter des damaligen Kapellmeisters Stefan Baur tätig.
Als logischer und kompetenter Nachfolger übernahm Sepp Köll im Jahr 1974 den Taktstock von Stefan Baur, der aus gesundheitlichen Gründen nach 28-jähriger erfolgreicher Tätigkeit zurücktrat. Rückblickend gesehen war für Sepp Köll diese Übernahme zu früh, denn er spielte genau so gern auch sein geliebtes Flügelhorn. Die Musikkapelle Haiming hatte mit Stefan Baur einen ausgezeichneten Ruf erreicht auf den Sepp Köll nun aufbauen konnte. Sepp Köll erzielte mit seinen Musikanten ein permanent ansteigendes Leistungsniveau, war mit seinen Musikanten im In- und Ausland stets erfolgreich und kann heute auf eine erfolgreiche Zeit als Kapellmeister zurückblicken.
Neben den vielen Erfolgen bei den diversen Wertungsspielen im Musikbezirk Silz als auch bei landesweiten Wertungsspielen war Sepp Köll auch international gesehen erfolgreich, insbesondere beim internationalen Blasmusikwettbewerb in Brünn im Jänner 1994. Die Musikkapelle Haiming nahm als einzige Kapelle Österreichs an diesem Wertungsspiel teil und spielte das Pflichtstück “Gardenparty” und das Selbstwahlstück “Die Landstreicher“. Vier von insgesamt 28 internationalen Blaskapellen erreichten bei diesem Wertungsspiel das “Goldene Band”, was bei uns dem 1.Rang mit Auszeichnung entspricht. Unter diesen ausgezeichneten vier Kapellen war auch die Musikkapelle Haiming, die als Sonderpreis noch zusätzlich eine Auszeichnung der internationalen Jury erhielt.
Nach 46-jähriger aktiver erfolgreicher Tätigkeit bei der Blasmusik, davon über 20 Jahre als Kapellmeister, übergab Sepp Köll am 6. Jänner 1995 beim Konzert am Dreikönigstag den Taktstock an Kapellmeister Klaus Strobl.
In seiner Pension war Sepp Köll bis zu seiner schweren Erkrankung im Frühjahr 2001 noch in mehreren kulturellen Bereichen weiterhin sehr aktiv, etwa als Kirchenchorleiter (seit 1964) und Organist (seit 1966). Sepp Köll war zudem 15 Jahre lang Expositurleiter der Musikschule Mittleres Oberinntal und daher bemüht, den musikalischen Nachwuchs in der Gemeinde Haiming zu fördern.
Sepp Köll verstarb am Freitag, den 14. November 2003.
Ehrentitel:
Ehrenkapellmeister der Musikkapelle Haiming
Auszeichnungen:
Goldene Verdienstmedaille des Musikverbandes des Bezirkes Silz
Verdienstmedaille in Silber und Gold des Tiroler Blasmusikverbandes
Silberne Verdienstmedaille des Österreichischen Blasmusikverbandes
Verdienstmedaille des Landes Tirol
Ehrenringträger der Gemeinde Haiming
Hanspeter Stigger wurde am 8. Mai 1944 in Haiming geboren. Als Sohn des Postmeisters und Ehrenmitgliedes Peter Stigger (er war 56 Jahre aktiv als Flügelhornist tätig) war Hanspeter erblich bereits vorbelastet und spielte ab dem Jahr 1959 als junger Posaunist bei der Musikkapelle Haiming mit. Aus Mangel an Bässen wechselte er in späteren Jahren sein Instrument und lernte im Jahr 1980 auf den Bass um.
In seiner Jugendzeit erlernte Hanspeter Stigger das Schneiderhandwerk und machte sich bereits 1967 in Haiming selbständig.
Bald erkannte man auch in der Musikkapelle seine Fähigkeiten, insbesondere sein organisatorisches Talent und so wurde Hanspeter Stigger im Jahr 1969 zum Obmann der Musikkapelle Haiming gewählt. Damals hat er wohl kaum geahnt, dass ihn dieses Amt lange 28 Jahre begleiten wird. Durch seine Obmannstätigkeit mussten sich nun seine Familie und auch die Planung im Betrieb an wichtige Termine der MK Haiming orientieren, wie z.B. dem Bezirksmusikfest und dem traditionellen Sommerfest.
In all den Jahren als Obmann war Hanspeter Stigger immer bemüht, trotz seiner verantwortungsvollen Arbeiten als Unternehmer die Aufgaben als Musikobmann zu 100 Prozent zu erfüllen. Er führte die Musikkapelle sowohl im wirtschaftlichen als auch im menschlichen Bereich wie einen Betrieb und zeigte dabei viel Einfühlungsvermögen und Diplomatie, aber auch Durchsetzungsvermögen.
Auf Bezirksebene war Hanspeter Stigger erfolgreich als Bezirksobmann von 1989 bis 1996 tätig.
Eines seiner Höhepunkte als Obmann der Musikkapelle Haiming war zu Beginn seiner Tätigkeit der Ausflug nach Hilversum in Holland zu einer Rundfunkaufnahme. Besonders gern denkt er aber an das letzte Bezirksmusikfest in Haiming im Jahr 1996 zur 175-Jahrfeier der Musikkapelle Haiming. Durch seine vorbildliche Organisation wurde dieses Fest ein voller Erfolg, wobei das abwechslungsreiche Programm alle Generationen ansprach
Hanspeter Stigger war in früheren Jahren auch in vielen anderen Bereichen tätig. So z.B. neun Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr Haiming bis zu seinem 25. Lebensjahr, Gründungsobmann und fünf Jahre Obmann von 1964 bis 1969 bei der Schuhplattlergruppe Silberbaum, wobei er damals auch gleichzeitig im Theaterverein mitspielte.
Ein voller Erfolg war auch die von ihm geborene Idee „Aktion 70“, bei der weit über hundert ältere Leute vom Angebot Gebrauch machten, mit organisierten Privatautos Ausflüge zu machen.
Als selbständiger Unternehmer wirkte er auch sieben Jahre als Wirtschaftsbundobmann.
Hanspeter Stigger musste im Herbst 1999 aus beruflichen Gründen seine ausgefüllte Musikantenlaufbahn (40 Jahre aktiver Musikant, davon 28 Jahre als Obmann) beenden und widmet sich heute mit seiner Frau Herlinde und seinen Söhnen ganz dem Modegesschäft Stigger, das er nach dem Standort in Haiming nun seit 1994 sehr erfolgreich im Fachmarktzentrum Imst betreibt. Mit permanent steigenden Umsätzen und der jährlichen Erweiterung der Geschäftsfläche zeigt Hanspeter Stigger auch im Unternehmensbereich nach wie vor seine Stärken.
Ehrentitel:
Ehrenobmann der Musikkapelle Haiming
Auszeichnungen:
Verdienstabzeichen des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen in Grün, Silber und Gold
Verdienstmedaille des Musikverbandes des Bezirkes Silz in Silber und Gold
Verdienstmedaille des Landes Tirol
Ehrenringträger der Gemeinde Haiming
Franz Schlatter, geb. am 2. August 1932, Sägearbeiter, erlernte wie sein Vater Rudolf Schlatter die Trompete. Er kam bereits im Jahr 1947 zur Musikkapelle Haiming und war bis zu seinem Austritt der älteste aktive Musikant.
Franz Schlatter galt in seinen besten Jahren als sehr guter Trompeter. In vielen Jahrzehnten stand er der Musikkapelle auch immer hilfreich zur Seite, wenn es galt, neben dem Musizieren verschiedene Arbeiten für den Verein zu erledigen.
Bereits im Jahr 1955 wurde er in den Vorstand gewählt und wirkte dort 42 Jahre lang abwechselnd oder gleichzeitig als Zeugwart (39 Jahre) und Notenwart (29 Jahre).
Franz Schlatter erhielt im April 2002 vom Tiroler Landesverband die Verdienstmedaille in Gold für 55 Jahre verdienstvolle Tätigkeit und wurde gleichzeitig von der Musikkapelle Haiming zum Ehrenmitglied ernannt.
Im Jahr 2007 wurden Franz für 60 Jahre die Verdienstmedaille in Gold des Tiroler Landesverbandes verliehen.
Franz Schlatter verstarb am 19. Juli 2015
Anton Kössler (Kössler’s Toni) wurde am 27. Juni 1933 in Haiming geboren. Er erlernte 1948 im Alter von 15 Jahren das Waldhorn bei Kapellmeister Stefan Baur, der ihm bei der damaligen „Tischlerei Nagele“ Unterricht erteilte.1950 durfte er erstmals mit der Musikkapelle Haiming nach Bregenz ausrücken, vorerst jedoch ohne Aktivitäten. Gleichzeitig mit Kapeller Rudolf (Müller`s) hatten die beiden Es-Hornisten dann die erste aktive Ausrückung im Jahre 1952.
Von 1962-1964 baute sich Toni sein Haus in Haiming und trat in dieser Zeit für 2 Jahre aus der Kapelle aus.
Im Jahr 2000 nahm er noch im hohen Alter Unterricht bei Silvia Rundl und lernte auf das F-Horn um.
Toni war kameradschaftlich sehr beliebt, immer zuverlässig und pünktlich zur Stelle, wenn es bei verschiedenen Vorbereitungen gewisse „Arbeiten„ zu verrichten gab.
Anton Kössler erhielt vom Tiroler Landesverband die Silberne und Goldene Verdienstmedaille (Mai 2003). Für seine 52 jährige verdienstvolle Mitgliedschaft wurde er im April 2005 von der Musikkapelle Haiming zum Ehrenmitglied ernannt.
Eintritt: 1956
Austritt: 2006
Ehrungen:
- 05.01.1982 – 25 jähriges Verdienstabzeichen
- 12.12.1993 – Verdienstabzeichen in Silber (Musikbezirk Silz)
- 22.06.1997 – 40 jähriges Verdienstabzeichen
- 30.04.2006 – 50 jähriges Verdienstabzeichen in Gold des Landesverbandes und Ernennung zum Ehrenmitglied
Am 14. Dezember des Jahres 1946 erblickte einer jener zahllosen Erdenbürger das Licht der Welt die zu Beginn ihres Lebens eher unspektakulär in Erscheinung traten. Er absolvierte die Volksschule in Haiming und begann eine Lehre als „Funkentapper“ sogenannten Elektriker bei der Ortsansässigen Firma Lignospan. Das mit dem Strom kann doch nicht alles gewesen sein dachte er sich und wandte sich daher dem Obst und Gemüsetransport der Fa. Witting in Haiming zu. Eine Schicksalhafte Begegnung mit der schönen Tochter des Wirtshauses „Zickeler“ die er auch baldigst Ehelicht, änderte sein Leben und führte ihn zu seiner eigentlichen Lebensbestimmung, nämlich die des Wirtes. In dieser Tätigkeit ging er voll auf und mit seiner humorvollen und freundlichen Art begeistert er die Gäste seines Wirtshauses.
Als 10. jähriger folgte er seinem inneren Ruf als Musikant wobei zuerst weniger seine Musikalität als seine Kondition gefragt war, denn er begann als Trommelzieher bei der hiesigen Kapelle. Das mit dem Trommelziehen kann doch nicht alles gewesen sein dachte er sich und so widmete er sich dem Flügelhorn, wobei er seine musikalische Ausbildung bei Kapellmeister Sepp Köll genoss. Man konnte sagen er fühlte sich in diesem Verein rundherum wohl, was ihn schließlich dazu bewogen hat über 50 Jahre den zahllosen Proben, Ausrückungen, Ausflügen und in seiner langjährigen Funktionärstätigkeit, bei zahllosen Ausschusssitzungen beizuwohnen um seinen wertvollen Beitrag zu leisten. Er war und ist ein Musikant mit Leib und Seele und ein Kamerad mit dem wir gemeinsam viel erleben durften.
Siegfried Stigger trat 1965 in die Musikkapelle Haiming ein. Auch als aktives Mitglied besuchte er weiterhin die Musikschule am Musikkonservatorium in Innsbruck und schaffte 1974 als erster Musikant der Musikkapelle Haiming das Leistungsabzeichen in Gold.
Seit 1970, nach Eintritt bei den Österreichischen Bundesbahnen, musiziert er bei der Bundesbahnmusikkapelle Innsbruck, wo der er auch verschiedene Funktionärstätigkeiten ausübt.
Siegfried Stigger war außerdem von 1973 – 1974 bei der Militärmusik Tirol, wo er sein musikalisches Können unter Militärkapellmeister Hans Eibl erweiterte.
1992 gründete er seine “Inntalerpartie”, die Haiminger Musikanten.
Stabführertätigkeit:
Im Jahr 1984 übernahm Siegfried Stigger in der Musikkapelle Haiming die Tätigkeit als Stabführer, die er seither mit viel Begeisterung ausübt.
1991 wurde er als Bezirksstabführer in den Ausschuss des Musikbezirkes Silz gewählt. Immer wieder ist er hilfreich bei Stabführerkursen und Bezirksmusikproben als Stabführer tätig.
Seit der Neueinführung des Landesstabführers fungiert er von 2000 bis 2007 als Landesstabführerstellvertreters und von 2007 bis 2010 als Landesstabführer beim Tiroler Blasmusikverband.
Werdegang in Arbeit
Seit 1983 war Edelbert Zboril ununterbrochen im Ausschuss tätig, wobei er acht Jahre als Beirat und 14 Jahre als Zeugwart tätig war. Er trat das Amt als Obmann am 05. November 2005 an, wo er mit einem neu gebildeten Ausschuss die Geschicke der Musikkapelle Haiming leitete. Nach über 18 Jahren übergab er, am 05. Januar 2024, das Amt des Obmanns an seinen jüngsten Sohn.
Geboren am 10. Januar 1960 war für Edelbert schon früh klar, welche musikalische Richtung er einschlagen würde. Mit zwölf Jahren begann Edelbert mit dem Erlernen der Tuba, welche er nun seit über 50 Jahren nicht mehr aus den Händen gab. Beim Frühjahrskonzert im April 2022 wurde er zum Ehrenmitglied der Musikkapelle Haiming ernannt.